F2-Junioren mit erstem Punktspiel – Nachlese eines Jugendtrainers

Kolkwitzer SV F2 – SV Blau-Weiß Straupitz 6:0 (5:0)

Heute früh (Sonntag, 9 Uhr) sah ich mir das Spiel unserer F2 gegen Straupitz an. Etwas Besonderes? Für Viele wahrscheinlich nicht, für die Trainer und Kinder des Kolkwitzer SV schon. Es war ihr erstes offizielles Punktspiel, welches sie im Betrieb der Kreisklasse auf Kleinfeld spielten. Ein aufgeregter Trainer, der alles richtig machen wollte, obwohl er die Kinder schon über 2 Jahre kennt. Eltern die gespannt ihre Söhne anfeuerten und ein Gegner, bei dem dies wahrscheinlich alles ähnlich war. Was man dann sah, waren coole Kids mit ganz viel Spaß am Fußball. Beide Seiten versuchten ihr Bestes zu geben, unaufgeregt vom vermeintlichen Stress ihrer Trainer, gingen sie ihrem Lieblingshobby nach – Fußball! Sie spielten fair, schossen Tore, gingen respektvoll mit dem Gegner um. Und die Trainer und die Zuschauer? Die blieben Vorbild. Sie feuerten ihre Kids an, aber das Sagen auf dem Platz hatten nur die Trainer. Entscheidungen auf dem Platz trafen die Kinder selbst, nur wenig griff der Trainer – der in diesem Bereich auch als neutraler Schiedsrichter agiert – ein. 40 Minuten Fußball ohne Leistungsdruck, ohne Ergebnisdruck, ohne Wenn und Aber!

Ich selbst befinde mich mit meinen Spielern im Großfeldbereich und habe schon viel erlebt. Vermeintlich schlechte Schiedsrichterleistung, Trainer und Eltern die ihre Vorbildfunktion vergessen, Kinder und Jugendliche die weniger respektvoll miteinander umgehen. Heute war das alles anders! 40 Minuten vergingen wie im Flug und am Ende gingen alle Kinder, nach ihrem letzten geschossenen Neunmeter, zufrieden nach Hause. Sie hatten Fußball gespielt, nicht mehr und nicht weniger. Das sie gewonnen oder verloren hatten, interessiert vielleicht die Trainer, am Rande mit dem Blick in die Tabelle. Ich habe glückliche Eltern gesehen, die ihre Jungs nach dem Spiel in den Arm genommen haben und fragten, ob sie Spaß hatten. Das hatten sie ganz sicher! Sie waren ein Team, zusammen mit ihren Trainern. Nächste Woche werden sie wieder trainieren und sicher davon erzählen, wie sie ihr erstes Spiel fanden. Der Trainer wird dann nicht mehr aufgeregt sein und wissen, dass die Kids vieles mitgenommen haben, was sie im Training gelernt haben. Doch sie bleiben Kinder, sie werden auch noch Spiele verlieren und auch dann werden sie Spaß gehabt haben und das Ergebnis niemals zu Ernst nehmen, wie die Eltern oder die Trainer, denn sie haben Fußball gespielt, nicht mehr und nicht weniger!

Ich hatte heute einen tollen Vormittag, denn ich habe unbedarfte Kinder aus Kolkwitz und auch aus Straupitz gesehen. Ich habe Trainer erlebt, die für ihre Kids brennen und Eltern, die das ganze Team unterstützen, egal ob sie gewinnen oder verlieren. Das war der Grund, warum ich ehrenamtlicher Trainer geworden bin. Der Grund dreimal in der Woche meine Zeit zu geben, um unseren Kindern das Fußball spielen zu ermöglichen und gleichzeitig Teamgeist, Fairness und Respekt zu vermitteln. Liebe Eltern, liebe Kinder, liebe Trainer, erhalten euch dies – bitte! Denn manche sagen, es ist nur Fußball, doch ich sage, für eure Kids ist es ein Hobby, in dem sie mit ganz viel Spaß fürs Leben lernen!

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